Die Riester-Rente ist für viele Deutsche eine willkommene Möglichkeit, ihre Rente durch die staatliche Förderung ein wenig aufzubessern. Nun überträgt die Regierung dieses staatliche geförderte Modell auch auf die Pflegeversicherung. Doch was steckt genau hinter der Riester Pflege?

Die Lebenserwartung in Deutschland ist deutlich gestiegen – eigentlich eine gute Nachricht, doch immer mehr Menschen sind im Alter auf Hilfe angewiesen. Hier stößt unser Sozialversicherungssystem an seine Grenzen: auf der einen Seite immer mehr pflegebedürftige Menschen, auf der anderen Seite aber immer weniger Beitragszahler. Um drastisch steigenden Beiträgen entgegen zu wirken, hat die Bundesregierung sich Mitte 2012 auf die Riester Pflege geeinigt, welche sich an der Riester Rente orientiert.

Daniel Bahr von der FPD konnte dieses Konzept, was bereits seid 2007 diskutiert wurde, in der Großen Koalition durchsetzen, weshalb die Pflege Riester auch als Pflege-Bahr bekannt wurde. Starten soll die Pflege Riester Anfang 2013.

Welche privaten Pflegezusatzversicherungen gibt es?

– die Pflegerentenversicherung, die wie eine Lebensversicherung eine monatliche Rentenzahlung im Pflegefall erstattet
– die Pflegekostenversicherung, die die Lücke zwischen den Leistungen der gesetzlichen oder privaten Krankenkassen und dem zu zahlenden Eigenanteil schließen soll
– die Pflegetagegeldversicherung, die im Pflegefall einen vorher festgelegten Betrag für jeden Pflegetag auszahlt

Wie funktioniert die Riester Pflege?

Bei Abschluss einer privaten Pflegetagegeldversicherung erhält der Beitragszahler einen Zuschuss von fünf Euro pro Monat vom Staat. Die Zahlung soll unabhängig vom Einkommen gezahlt werden. Sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte können die neue Pflege Riester in Anspruch nehmen. Anders als beim Riester Sparen werden bei der Pflege Riester die eingezahlten Beiträge nicht automatisch im Alter ausgezahlt, die Zahlung erfolgt nur, wenn tatsächlich Pflegebedarf besteht.

Was sind die Bedingungen für die Riester Pflege?

Die Regierung plant, nur für die Pflegetagegeldversicherung einen Zuschuss zu leisten, Pflegerenten- oder Pflegekostenversicherungen sollen nicht gefördert werden. Der Versicherte muss einen Eigenanteil von mindestens zehn Euro leisten, um die Förderung zu erhalten. Es gibt keine Altersbegrenzung für die Aufnahme in die Versicherung und der Versicherer darf auch keinen Bewerber ablehnen. Es sollen auch keine Fragen zur gesundheitlichen Verfassung gestellt werden. Allerdings besteht eine fünfjährige Wartezeit nach Abschluss der Riester Pflege, bevor Leistungen bezogen werden können.

Wie die konkreten Beitrage für die Riester Pflege aussehen werden, ist noch nicht bekannt. Geplant ist es, dass die Beiträge für Mann und Frau gleich hoch sein sollen, die ersten Policen wird es aber erst Ende 2012 geben.